Shark-Attack Marathon Saalhausen (DM XCM 2016): Den Profis ganz nah

Gezeichnet durch wochenlange Sauerland-Abstinenz war es höchste Zeit, dieser Mittelgebirgsregion mal wieder einen Besuch abzustatten. Das Stichwort „Sauerland“ weckte sofort einige Erinnerungen in mir:
 
·         Im Sauerland geht es nur bergauf
·         Höhenmeter, Höhenmeter, Höhenmeter
·         Kann locker als Ausläufer des Alpenvorlandes bezeichnet werden
·         Höhentraining
·         Die Luft wird bereits merklich dünner
·         Viele Wege führen ins Sauerland, leider keine Autobahn
 
Doch diese Tatsachen hielten mich natürlich nicht davon ab, den Start beim Shark-Attack Marathon in Saalhausen – gleichzeitig auch Austragungsort der Deutschen Meisterschaft im Marathon – in Angriff zu nehmen.
Trotz mangelnder Autobahnanbindungen erreichten wir den Ort des Geschehens am frühen Samstagmorgen nach kurzer Fahrtzeit. Das Wetter zeigte sich - endlich einmal entsprechend der tatsächlichen Jahreszeit - sommerlich mit milden Temperaturen und Sonnenschein. Sollte es heute etwa ein Rennen ohne Regen, Schlamm und Matsch geben?
 
Auf dem Weg zur Abholung der Startunterlagen erblickte ich dann direkt einen Sport- und Spielplatz mit Trampolin und weiteren lustigen Dingen. An so etwas kann ich natürlich nicht einfach vorbei gehen.
 
Mein Lieblingsmensch holte mich schließlich auf den Boden der Tatsachen zurück und erinnerte mich dezent an meine eigentliche Mission.
Dadurch, dass der Marathon ganz im Zeichen der Deutschen Meisterschaften stand, waren viele Deutsche Profis und Stars der Szene vertreten. Es war dementsprechend aufregend, sich unter die Profis zu mischen und das besondere Rennfeeling eines solch großen Events zu erleben. Nach einem kurzen Schlenker durch das Fahrerlager mit Blick auf die Reifenwahl der Profis („Karl fährt auch Rocket Ron – du machst alles richtig!“) ging es für mich in die finale Rennvorbereitung. Letzte Nahrungsaufnahme, Warmfahren und ab in den Startblock.
Der Start erfolgte überraschenderweise als Massenstart und somit ohne Übergänge zwischen den einzelnen Distanzen. Aus Saalhausen heraus ging es direkt in einen langen, zähen Anstieg über eine Teerstraße. Mir gelang ein schneller Start und ich konnte mich direkt nach vorne absetzen. Wenn gleich mich dieser schnelle Start bereits viele Kräfte kostete, hoffte ich, dieses Tempo durchziehen zu können. In der ersten Abfahrt, die durch groben Schotter gesäumt war, stürzte vor mir ein Fahrer schwer und ich konnte gerade noch ausweichen. Im Anbetracht dieses Schreckens nahm ich etwas Tempo raus, um keinen Sturz zu riskieren. Leider kostete mich die Temporeduzierung dann die Führung, denn eine andere Dame fuhr an mir vorbei. Obwohl ich noch viele Kilometer Sichtkontakt hatte, gelang es mir trotz intensiver Arbeit nach vorne nicht mehr, die Lücke zuzufahren. So galt es nun also, meinen zweiten Platz zu halten. Die Strecke war witterungsbedingt staubtrocken und dementsprechend sehr schnell. Die Anstiege waren steil und kräftezehrend, die Abfahrten erforderten volle Konzentration. Der Bereich um das Start-/Zielgelände hielt abschließend eine Passage im Stil eines Cross-Country-Rennens bereit. Den Zielbogen vor Augen lieferte ich mir mit einem Fahrer noch einen Zielsprint, den ich knapp für mich entschied. Der Moderator wies die Zuschauer daraufhin, dass ein solches Rennen eigentlich nicht auf den letzten Metern entschieden werden sollte, um dann zu bemerken, dass die beiden Finisher gar nicht eine Altersklasse, ach je noch nicht mal das gleiche Geschlecht hatten. Ja egal, aber es hat doch trotzdem Spaß gemacht. J
 
Am Ende konnte ich mich über den zweiten Platz in meiner Altersklasse und den zweiten Platz Gesamt freuen. Insgesamt war es für mich ein gutes und flüssiges Rennen, welches ich sehr genießen konnte. Love the ride!
 
 
 
Der Renntag klang bei Kaffee und Kuchen sowie mit einem kurzen Abstecher zu Regeneration in den kühlen Fluss „Lenne“ aus.
                        
 
 
 
Zum guten Schluss: Einen riesengroßen Dank an meinen Lieblingsmenschen für den professionellen Support!!! Ich musste wirklich nichts machen, außer auf das Rad zu steigen und zu fahren. Ohne dich hätte ich stets zu wenig Bar im Reifen, zu wenige Öl auf der Kette…und da gibt es noch so viel mehr. Danke!!
 
Nächste Woche steht der Keiler Marathon in Wombach im Rennkalender, auf den ich mich schon sehr freue.
Bis dahin: Keep on riding,
Vanessa
 
Zitate des Tages:
“Es gibt wirklich süße Kinder, aber dieses gehört definitiv nicht dazu!”
„Waren wir hier eben nicht schon mal?“
                               „Ja irgendwo müssen die Kilometer ja herkommen.“
 „Haben schon über 1000 Höhenmeter – viel kann nicht mehr passieren.“
 „Da steht ja ein Reh!!“
                „Nee, das ist ein Hund, aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht.“
 
 
 
 
 
 
 
 

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