SKS-Kellerwald-Marathon Gilserberg: Traditionelles Saison-Opening

Dass das erste Rennen der Saison wie der erste Schultag nach den Ferien ist, hat Evelyn in ihrem letzten Beitrag sehr passend beschrieben. Genauso fühlte es sich auch bei mir an. Die Rennvorbereitung am Vortag verlief etwas hektisch: Denn fast traditionell taucht bei mir an diesem Tag noch ein „Renn-Vortag-Materialproblem“ auf. Diesmal rief ich es allerdings selber hervor, da ich aus Versehen (das lag aber eigentlich nur an der Hightech-Luftpumpe :D) beim Prüfen des Luftdrucks, die komplette Luft abließ. Bei Tubeless-Reifen mit Dichtmilch keine so tolle Sache. Nach einer kurze Panikattacke, Verzweiflung und dem Beobachten der immer weiter auslaufenden Dichtmilch, konnte das kleine Materialproblem aber zum Glück schnell behoben werden (DANKE Lieblingsmensch!). Mein Rad war also technisch einwandfrei und bereit für die Saisoneröffnung beim SKS-Marathon in Gilserberg.

Da sich die diversen Wetter-Apps für die Wetteraussichten am Renntag nicht einig waren, packte ich vorsichtshalber sämtliche Kleidung ein, die Temperaturschwankungen von -20 bis +20 Grad Celsius locker abdeckte. Wind, Regen, Schnee, Eis, Sonne – egal, ich war vorbereitet. Da sich der BDR manchmal lustige Sachen ausdenkt, war die Wahl der Rennkleidung allerdings leicht eingeschränkt. Mein genehmigtes Trikot befindet sich noch auf dem Postweg irgendwo im nirgendwo, weshalb ich schon tiefer im Schrank kramen musste, um ein Trikot mit ohne aufgedruckter Werbung zu finden. Das vorgeschlagene Abkleben der Sponsoren lehnte ich aufgrund eventuell auftretender aerodynamischer Nachteile ab. Jedoch hätte ich mir darum gar keine Sorgen machen müssen, denn bereits nach 2 Kilometern Fahrt auf der Strecke waren die Trikots ohnehin komplett mit Matsch bedeckt und keinerlei Stoff/Werbung/Sponsoren und ähnliche Störfaktoren sichtbar.

Matsch ist ein gutes Stichwort. Ein prägender Rennfaktor. Die Strecke war durch sinnflutartige Regenfälle der Vortage gezeichnet. Tiefe Matschrinnen durchzogen die Trails und forderten die Fahrtechnik ordentlich heraus. In den schlammigen Abfahrten merkte ich, dass ich über den Winter zu viel Zeit auf dem Rennrad verbracht und zu wenig Zeit in die Aufrechterhaltung der Fahrtechnik investiert hatte. So musste ich viel Tempo rausnehmen und hatte einige Probleme die Passagen flüssig zu durchfahren. Die verlorene Zeit konnte ich dann jedoch bergauf wieder ganz gut aufholen. Da der Schlamm die Sicht leicht behinderte, übersah ich leider zweimal die Wegmarkierung und musste umkehren. Trotz viel Schlamm und leichten Orientierungsproblemen erreichte ich das Ziel am Ende ohne Stürze oder Defekte als Zweite meiner Altersklasse und Zweite der Damen Gesamt.

 

 
 

Alles in allem war es ein super Gefühl endlich wieder Rennwochenende! Rennen fahren ist wie Urlaub für den Kopf. Denn man denkt zwischen Start und Ziel nur an eins: Fahren, Fahren, Fahren. Dazu dann Wald, Natur und das geliebte Rad. Für dieses Erlebnis nimmt man dann auch gerne mal etwas Schlamm und Matsch in Kauf.

Der Kellerwald-Marathon bietet eine super Atmosphäre für den Saisonauftakt. Tolle Organisation, schöne Strecken und vor allem eine gute Stimmung.

Nächstes Wochenende reise ich zum SKS-Marathon nach Sundern, wo ich glücklicherweise einen der heiß begehrten 1600 Startplätze ergattern konnte. Ich freue mich darauf.

In diesem Sinne:

Keep on riding,
Vanessa

Zitate des Tages:

„Das Rad wirst du nie mehr sauber kriegen. Denke, du kaufst dir am besten gleich ein Neues.“
"Hoffentlich gewinne ich so ein Brot, das sichert uns doch dann wieder eine Woche das Essen.“
„Wo geht es lang? Links, rechts, gerade aus?!“

   „Nee, zurück!“

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