Trainingslager Tag 3: Girls on tour

Nach einem weiteren morgendlichen Besuch im Kraftraum, der Speicherauffüllung beim Frühstück und dem Fehlen der anderen Gruppenmitglieder (das kann nur eins heißen: Ruhetag!), machten wir uns an die Tourenplanung. Ein Blick vom Balkon aus in Richtung Berge ließ uns buchstäblich erstarren: Schnee! Unglaublich, was ist nur mit dem Wetter los? 
Als wir uns umgezogen um Punkt 10 im Radkeller einfanden, präsentierte sich das Wetter allerdings angenehmer als gedacht. Bei Sonne und 14 Grad machten wir uns hochmotiviert in Richtung Orient auf. Geplant waren 113 Kilometer mit gut 1000 Höhenmetern, die Karte hatten wir dabei, die Beine waren gut, die Vorräte in den Trikottaschen ausreichend und die Motivation riesig.

Nur noch zu zweit verließen wir Alcudia in Richtung Can Picafort, auf der Suche nach einem passenden Windschattenspender. Der fand sich bereits am Ortsausgang in Form eines ambitionierten Werbungsgespicktem-Profiverein-Trikot-Trägers. Also fuhren wir die Lücke zu und stellten fest, dass das Tempo uns zu langsam war. Wir setzten zum Überholvorgang an und fuhren unser eigenes Tempo vorwärts. Nach kurzer Zeit fiel uns allerdings auf, dass er seinerseits seit unserem Überholen unseren großzügigen Windschatten ausnutzte und an unseren Hinterrädern klebte. Am nächsten Kreisel endete die "Zusammenarbeit" dann allerdings abrupt, da wir den direkten Weg nach Muro nahmen. Wie sich herausstellte gibt es viele verschiedene Wege nach Muro. Trotzdem fanden wir auch problemlos den nächsten Abzweig nach Sineu, die nächste Station auf unserem Weg nach Westen.
Völlig unerwartet erwischte uns dann vor den Mauern Sineus ein gewaltiger Schauer, der erst Graupel, dann Hagel und anschließend Platzregen für uns bereit hielt. Darauf waren wir, in kurzer Hose und dünner Windweste nicht vorbereitet. Weit und breit gab es weder Strauch noch Baum oder gar Zivilisation zum Unterstellen, sodass wir zur Weiterfahrt gezwungen waren. Doch wohin? Die angepeilte Route gen Westen erschien uns aufgrund der Wetterkapriolen zu riskant, waren wir doch bereits jetzt nass bis auf die Haut. Zudem durchlebten wir einen Temperatursturz von 10 Grad, was nicht zur allgemeinen Verbesserung der Gesamtsituation beitrug. So entschieden wir uns den Rückweg anzutreten und erreichten deutlich verkühlt nach 2,5 Stunden und 65 Kilometern die heimische Radstation.

Den Nachmittag verbrachten wir dann in der malerischen Altstadt von Alcudia in einem netten kleinen Café, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen unter die Einheimischen mischten. Spanischnachhilfe bei der Bedingung inklusive (La torta es muy bueno).
Bei mal wieder bestem Wetter (jetzt wo die Räder verstaut waren und die Trainingseinheit im Eimer) flanierten wir durch die Altstadt über den Strand zurück zum Hotel. Auf den letzten 500 Metern wartete wieder ein erfrischender Schauer auf uns, der uns noch einmal vor sportliche Höchstleistungen stellte, da die Wassermassen die Straßen überfluteten, was nicht zuletzt an den völlig fehlkonstruierten Gullideckeln lag.


Trotz der Herausforderungen, vor die uns das Wetter stellte, machten wir das Beste aus dem Tag und setzen unsere Hoffnungen nun auf die kommende Woche.

Vanessa und Evelyn 














Zitate des Tages:

"- Fahren wir heute einen Hunderter? (vom Winde verweht)
 -Was? Muttertag??"

"-Was sagt der Architekt dazu?
  -Joah, kann man so machen, bringt aber nix!" (Mallorquinische Gullideckel)

"Die Berge hängen heute tief!"

"Morgen ist auch nochmal Februar"




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