Trainingslager Tag 2: Auf der Flucht vor dem Regen, der Sonne entgegen
In der Nacht wurden wir unsanft von einem erheblichen
Gewitter mit Starkregen aus unserer Nachtruhe gerissen, was uns natürlich nicht
davon abhielt, um 7 Uhr die erste Einheit des Tages im Kraftraum zu
absolvieren. Frisch und munter fanden wir uns beim Frühstück ein und besprachen
mit unseren potentiellen Mitfahrern den Tagesplan, der heute vor allem
wetterabhängig gestaltet werden musste. Also wurden alle auf dem Markt
verfügbare Wetter-Apps verglichen, nur um sich die beste Vorhersage
auszusuchen. Unserem Ziel, der Bräunungsoptimierung, näherten wir uns heute
allerdings nicht, da wir bei 12 Grad doch lieber zu "Lang-Lang" statt
"Kurz-Kurz" griffen.
Da die Berge, auf die wir zusteuerten, zunehmend in den Gewitterwolken verschwanden, und die Regenwand sich uns bedrohlich näherte, drehten wir ab. Der Rückenwind brachte uns Alcudia schnell näher, aber auch die Regenwand profitierte von dem Sturm, sodass es zunehmend mehr zum Wettlauf gegen die Zeit ausartete. Wir konnten den Kampf gegen den Regen allerdings nicht ganz gewinnen, da unser Ehrgeiz, heute die 100 Kilometer Marke zu knacken, uns immer wieder Schlenker fahren ließ. Als der erste richtige Schauer die Straßen aber doch zur Rutschpartie für unsere neuen Reifen werden ließ und wir alle durchgepustet waren, fanden wir uns zur Lagebesprechung im hoteleigenen Radkeller ein, leider erst bei Kilometer 86. Einen Riegel und einen Schauer später lockte uns die Sonne und vor allem der Ehrgeiz (kein U(unter)Hu(unter Hundert Kilometer) ) doch wieder hinaus. Die Gruppe schrumpfte auf drei Fahrer. Gemeinsam machten wir uns also auf die "flache" Zielgerade, die allerdings die Hälfte der Höhenmeter des Tages schluckte. Nachdem wir das Labyrinth Alcudia hinter uns gelassen hatten, führte uns eine passähnliche Straße mit 14 prozentiger Steigung ganz entspannt an der Küste entlang, zum Aussichtspunkt mit traumhaften Blick auf die Bucht.
Dort angekommen hieß es wieder einmal oben anschlagen, Fotostop und wieder zurück. Aber auch mehrere provozierte Umwege ließen uns unserem Ziel, die 100 Kilometer zu erreichen, nur langsam näher kommen. Dazu kam, dass wir nach 4,5 Stunden auf dem Rad leicht unterzuckert waren, was sich in hungrigen Quengeleien ausdrückte. Als der nächste Gewitterschauer uns erreichte und wir gerade die vierte Runde um den Blog drehten, entschlossen wir uns die Räder für heute an den Nagel, beziehungsweise an den bizepsfördernden Haken, zu hängen.
Ausgehungert plünderten wir erst unsere Vorräte und machten uns dann auf den Weg ins nächstgelegene Café. Zur Entspannung ließen wir anschließend den Tag im Wellnessbereich ausklingen.
Vanessa und Evelyn
Zitate des Tages:
"Wir sind nun einfach in einem Alter, wo es nicht mehr wichtig ist gut auszusehen, hauptsache man friert nicht."
"Ich scheiß auf den Hunderter, ich will jetzt sofort was zu essen."
"Ohne Watt zum Erfolg - das wird ein Bestseller!"
"Auf Mallorca sind 3 Kilo viel schwerer als in Deutschland!"
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