Hessische Meisterschaften Einzelzeitfahren in Stadtallendorf: Der Kampf gegen die Uhr!


Nach meiner über zweimonatigen Zwangs-Wettkampfpause waren die Euphorie und der Drang nach „Endlich wieder an der Startlinie stehen!“ so groß, dass ich mich dazu in der Lage fühlte, eine bis dato noch nie gefahrene Disziplin in Angriff zu nehmen. Einzelzeitfahren. Da ich mich momentan auf dem Straßenrad ohnehin noch wohler und sicherer fühle als mit dem Mountainbike im Gelände, boten sich die Hessischen Meisterschaften im Einzelzeitfahren in Stadtallendorf also gerade zu an. Davon überzeugt, dass meine Form die Nachteile durch das nicht vorhandene spezielle Zeitfahr-Equipment („Lenkeraufbau, ach brauchst du nicht, kannst du dich ja sowieso nicht abstützen!“) schon wettmachen würde, schickte mein Trainer die Nennung ab.

Schauplatz der Meisterschaften war ein ehemaliges Kasernengelände in Stadtallendorf. Wo einst die Panzer rollten, nahmen nun die Zeitfahr-Spezialisten die gut ausgebaute Straße unter ihre Räder. Das Gelände war beeindruckend weiträumig und gruselig zugleich. Deuteten Schilder beim Einfahren auf die Gefahren für Leib und Leben hin und säumten einige Panzer als Reliquie vergangener Zeiten den Wegesrand. Das riesige Areal bot allerdings perfekte Bedingungen zum Warmfahren. Und dabei war bei 36 Grad (und es geht noch heißer) eigentlich ohnehin allen Teilnehmern schon warm genug. Es gab auf dem Gelände soviel zu entdecken, dass wir darüber hinaus fast den Start versäumten.

Bei der Rad- und Fahrerkontrolle vor dem Start musste ich dem Wertungsrichter vom Hessischen Radfahrverband eingehend versichern, dass ich keinen Trainerfunk habe (Welche Vorteile hätte ich daraus beim Einzelzeitfahren auch ziehen sollen?!), sondern lediglich meine perfekt auf die Strecke abgestimmte Playlist per MP3-Player hören möchte. Nach Rücksprache mit anderen Verantwortlichen gab er mir schließlich die Freigabe und ich fand mich im Startzelt ein, wo ich um 15:13 Uhr auf die Strecke geschickt wurde. Ich fuhr die 13,5 km in einer Zeit von 24:46 Minuten, somit ein 31er Schnitt. Damit bin ich mehr als zufrieden, da ich über die gesamte Distanz die maximale Leistung abrufen konnte und wirklich sehr gute Beine hatte.;-)


Nach guten Leistungen verlangt es die Tradition auf der Heimfahrt einen Stopp bei einer großen Fast-Food-Kette einzulegen. Im Prinzip nur um einen Kaffee zu trinken, weil die den dort so gut hinkriegen. Der Blick auf die verbrauchten Kalorien verleitet jedoch auch immer noch dazu, auch ein wenig feste Nahrung aufzunehmen.


Alles in allem bin ich einfach glücklich endlich wieder ins Renngeschehen einzutauchen. Die Wochenenden waren ohne Wettkämpfe doch irgendwie leer und sinnfrei. Nächstes Wochenende geht es für mich noch einmal ein paar Tage ins Trainingslager, um dann im August noch einmal anzugreifen oder es zumindest zu versuchen.;-)

 Keep on riding,

 Vanessa

 
Zitate des Tages:

  • „Ich bin fast die Einzige ohne Zeitfahrrad!!“
          „Ach nur die schlechten Fahrer brauchen spezielles Zeitfahrzeugs.“
  • „So da haben wir 240 Watt durch 48 - zack genau 5. Perfekt.“
  • „Ras´ doch nicht so, du sitzt jetzt im Auto und nicht mehr auf dem Rad.“
  • „Dein Trikot sitzt doch hauteng, du brauchst keinen Lyra-Einteiler.“
  • „Machst du das mal fest?“
         „Der Rücken bietet nicht genug Platz, um die Startnummer anzubringen.“
  • „Macht mal jemand die Schranke auf? Mein Begleitfahrzeug muss noch durch.“

 
 

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