2. Lauf der Challenge4MTB – MTB Schäferwerk Marathon in Dassel
Nach drei Wochen ohne Rennen hieß es für mich am Sonntag
endlich mal wieder – let’s race! Dank der vielen (teilweise selbstständig)
verlängerten Wochenenden hatte ich reichlich Zeit mich ausgiebig auf das
Training zu konzentrieren, auch wenn das eben um 6:00 Uhr aufstehen zum
Lauftraining beinhaltete, egal wie lang oder kurz die Nacht gewesen war. Doch
ich hatte soviel Spaß beim Training, dass ich nur noch mehr trainierte. Und das spiegelte sich auch zunehmend in
meinen Trainingszeiten wieder. Nach 200 bis 250 Trainingskilometern pro Woche,
Krafttraining und einigen Laufkilometern fühlte mich in der letzten Woche vor
dem Rennen zwar optimal vorbereitet, aber auch etwas übertrainiert, was ich mal
wieder meinem Perfektionismus zu verdanken hatte.
Doch als ich dann am frühen Sonntagmorgen meine Ausrüstung
und mein geliebtes Specialized S-Works in den Wagen packe und mich gen Solling
aufmache, spüre ich doch das übliche nervöse Kribbeln. Am Renngelände
angekommen tut allerdings die bewährte Rennatmospähre seine Wirkung und die
Nervosität weicht dem unbeschreiblichen Rennfeeling. Zusammen mit den anderen
Eulen rolle ich mich im Dasseler Sportstadion ein, sehe den anderen dabei zu wie sie unseren eigenen
kleinen Getränkeständer (mit Eulen-Fahne) drapieren und zusammen machen wir uns eine gute
Viertelstunde vor Rennstart auf in den Startblog. Aus meinen Erfahrungen in der
letzten Saison habe ich gelernt, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, sich in
die letzte Reihe zu stellen, denn verschenkte Zeit ist verschenkte Zeit. Also
setzte ich das „unschuldige-Mädchen-Lächeln“ auf, packe die Ellenbogen aus und mogele
mich so bis in die dritte Reihe des gut gefüllten Startblogs vor, wo ich meine
Konkurrentinnen besser im Auge habe.
Der volle Startblock aus der Zuschauerperspektive |
Dank dem schnellen Fahrerfeld lässt sich der Startanstieg
und auch die Trails, die uns bereits aus dem ersten Rennen in Hellenthal bekannt
sind, gut bewältigen. Als ich an der Himmelsleiter zwei Fahrern mit Defekten
hinter mir lasse ,wird mir doch etwas mulmig zumute, da ich mal wieder nichts
dabei habe, um mir in irgendeiner Weise selbst zu helfen. Keinen Schlauch,
keine Pumpe, kein Tech-Set. Ich muss mich also mal wieder auf mein Glück
verlassen und lasse die Bedenken mit der Himmelsleiter hinter mir. Trails
wieder runter, Sprint durchs Stadion und damit ist die letzte Runde eröffnet.
Trotz meiner Neugierde, wie nah die anderen Fahrerinnen an mir dran sind, drehe
ich mich nicht um. Schließlich muss in erster Linie erst einmal jeder sein
eigenes Rennen fahren. Und als es ein letztes Mal die Himmelsleiter hoch geht,
bin ich wieder einmal dankbar für das Fahrerfeld, dass mich mitzieht, denn
allein wäre ich jetzt gern abgestiegen und hätte geschoben. Aber auch wenn die
Waden brennen, mittlerweile ist zu mir durchgedrungen, dass ich möglichweise
gerade den Gesamtsieg in der Hand habe, und dieser Gedanke begleitet mich das
letzte Mal durch die schnelle Downhillpassage.
Schließlich knalle ich nach 2:12 h und 42 km überglücklich
über die Ziellinie und kurz darauf wird über die Lautsprecherdurchsage mein
Gesamtsieg verkündet.
Im letzten Jahr habe ich knapp drei Stunden für die gleiche
Strecke gebraucht, auch wenn es damals deutlich nasser auf der Strecke gewesen
ist, ich habe mich auch defintiv schwerer getan. In diesem Jahr bin ich super
zufrieden mit meiner Leistung! Und mit dem ersten Platz in meiner Altersklasse
und dem Gesamtsieg sichere ich mir außerdem 100 Punkte für die Gesamtwertung
der Challenge4MTB und kann so meine Führung weiter ausbauen.
Ich bin überglücklich und es war definitiv ein Race to
remember für mich!
Ich möchte die Gelegenheit nutzen um mich bei allen
bedanken, die immer wieder dazu beitragen, dass ich meinen Sport, besondes
neben dem Studium, so leben kann!
Danke an meine Familie, die mich immer unterstützt, sei es
mit Motivation an Regentagen, mit Verständnisse für frühe Trainingseinheiten,
Essenswünschen oder einfach der Weg zum Mechaniker. A propos Mechaniker: Danke
an meinen Mechaniker Hubertus Gründer, denn ich immer anrufen kann, wenn mein
Baby krank ist oder ich mal wieder einen eigentlich unmöglichen Schaden
verursacht habe.
Danke an meine Freunde, die immer Verständnis haben und
immer so mitfiebern! Und besonderen Dank an die Motivationsgruppe vom
Wochenende, es hat super Spaß gemacht mit euch, danke für die Unterstützung und den Jubel!
Danke Vanessa, du bist die beste Trainingspartnerin der Welt! Danke für
die ganze Aufbauarbeit, die Motivation und einfach die tolle Zeit mit dir, du
bist einfach die Beste. Deshalb ist dieser Sieg auf für dich, und bald stehen
wir wieder zusammen an der Startlinie!
Und danke an das geilste Team der Welt, den MTB
Eulenexpress! Ihr seit alle so cool und danke, dass ihr mich so lieb
aufgenommen habt!
Bis zum nächsten Rennen!
Evelyn
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